Die Heilsbringer
Roman von Horst E. Heine

Marlen von Harland (Krüger) ist die unstandesgemäße Tochter des katholischen Bischofs Ferdinand Brettschneider. Sie wird im Alter von 16 Jahren von einem drogensüchtigen Studenten vergewaltigt und wird schwanger. Die Schwangerschaft verheimlicht sie in ihrem Umfeld, nur die Mutter und der von beiden getrennt lebende Bischof Brettschneider wissen davon. Das Baby kommt verborgen im Hause der Mutter zur Welt, es ist schwer behindert.

Marlen tötet das nicht lebensfähige Kind noch in der Geburtsnacht. Sie stellt sich der Polizei und wird für diese Tat zu 10 Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Der Vater, der inzwischen Kardinal ist, kümmert sich nicht um seine Tochter.

Nach 15 Jahren wird Marlen aus dem Gefängnis entlassen, sie hat im Gefängnis eine Ausbildung zur Steuerberaterin machen können und bekommt nach ihrer Entlassung einen von den Integrationsbehörden begleiteten Job in Hamburg.

Bei einem Kurzurlaub im Harz lernt sie Peter Strohoff kennen, dieser Mann wird ihre große Liebe, schon nach wenigen Tagen steht für beide fest, dass sie für ihr weiteres Leben zusammenbleiben wollen. Marlen verheimlicht jedoch vor Peter ihre Lebensgeschichte. Bald sucht sich Marlen einen Job in Goslar. Peter ist Bauingenieur in Braunlage, wo beide auch in Zukunft wohnen werden. Das Leben verläuft für die beiden in wunderbarer Weise, bis Marlen wieder schwanger wird. Dieser Umstand konfrontiert Marlen wieder mit ihrer Vergangenheit. Marlen gesteht Peter wer sie wirklich ist, er liebt sie dennoch und will sie heiraten.

Peter leitet als Architekt in Goslar eine Großbaustelle an einem Museum, welche vom Kultusministerium in Hannover finanziell gefördert wird. Der zuständige Staatssekretär ist Ulf Großkopf. Bei der Einweihung, an der auch Marlen teilnimmt, erkennt sie in Großkopf ihren Vergewaltiger wieder. Peter will ihn zur Rechenschaft ziehen. Marlen möchte jedoch keinen Skandal und will die Vergangenheit ruhen lassen. Doch auch Großkopf hat sein damaliges Opfer wieder erkannt, er befürchtet seine Entdeckung und plant die Ermordung von Peter und Marlen, denn er verfolgt einen brisanten politischen und kirchlichen Auftrag.

Bei einer Wanderung auf den Brocken im Harz, an einem späten Novembertag trifft Großkopf auf Peter um ihn zu töten. Beide geraten in einen Schneesturm, als Großkopf Peter niederschlägt und ihn in seine Gewalt bringt. Im Gefühl des sicheren Sieges verrät Großkopf Peter Strohoff seine eigentliche Bestimmung: die katholischen Kirche, geleitet von Marlens Vater, plant in Zusammenarbeit mit einer politischen Partei in Deutschland einen Gottesstaat zu errichten. Er soll der Vorläufer einer groß angelegten Kampagne sein, dessen Ziel der Weltfrieden sein soll. Es muss nur noch die kommende Bundestagswahl durch die Christliche Partei gewonnen werden. Peter befürchtet einen Rückfall ins tiefste Mittelalter. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Kontrahenten, bei dem sich Großkopf tödlich verletzt. Peter erzählt seinem Freund Martin Herzberg von der Geschichte, er ist Journalist in Hannover. Nach eingehenden Recherchen Herzbergs mehren sich die Zeichen, dass Großkopf nicht gelogen hat. Herzberg rekrutiert einige politisch hochkarätige Mitkämpfer um die feindliche Übernahme Deutschlands durch die katholische Kirche zu verhindern.

Am Heiligen Abend besucht Marlens Vater, der Kardinal, überraschend Marlen und Peter, er ist ein charismatischer Mann mit den Ambitionen, später der neue Papst zu werden. Marlen schließt nach all den Jahren der Einsamkeit Frieden mit ihrem Vater, auch Peter, anfangs noch misstrauisch, ist von dem Kardinal überzeugt.

Am Sylvestertag stirbt der alte Papst und in dem darauf folgenden Konklave wird Marlens Vater zum neuen Papst gewählt. Er revolutioniert die katholische Kirche, er schafft das Zölibat ab, er trennt sich von den Besitztümern der Kirche, er lässt Frauen für das Priesteramt zu. Durch diese weltweit Aufmerksamkeit erregenden Maßnahmen erlangt der neue Papst das absolute Vertrauen der Weltgemeinschaft. Er bekommt mit Geschick und Ehrlichkeit das Vertrauen der anderen Weltreligionen, die ihm zutrauen den Frieden voranzutreiben.

Marlen bekommt einen gesunden Sohn, der Papst ist stolz auf seinen Enkel. Alles scheint sich in glücklichen Bahnen zu bewegen.

Inzwischen wird in Deutschland der Wahlkampf vorangetrieben, der designierte Bundeskanzler Dr. Straubinger, Ministerpräsident in Bayern, spricht in Wahlreden schon von einer neuen Weltordnung. In den Ohren von Marlen und Peter klingen die Worte wie ein Beweis für die Worte von Großkopf. In der Partei entsteht ein Machtkampf zwischen Straubinger und Maximilian Kern, ein Gegenspieler Straubingers und ein junger Wilder, den Herzberg über die Pläne Straubingers unterrichtet hat. Kurze Zeit später findet man Kern tot auf, er starb an einer Lungenembolie, hervorgerufen durch eine Spritze in den Arm. Und man findet einen Abschiedsbrief… scheinbar ist alles normal. Doch es war Mord!

Der Journalist Herzberg informiert den liberalen Politiker Wackermann, er zerstört durch eine Rede im Bundestag, die vom Fernsehen übertragen wird, den Leumund des Politikers Straubinger, der kurz danach von seiner Partei zum Rücktritt gezwungen wird.

Die Christlichen verlieren daraufhin die Bundestagswahl, Gewinner sind überraschend die Liberalen. Sie befürworten eine neue freiheitliche Politik. Die feindliche Übernahme des Staates durch die Kirche ist abgewehrt.

Doch nun kommt es zu einem Rachefeldzug durch unbekannte Killer, es sterben nacheinander alle Mitstreiter von Peter und Marlen. Auch auf Peter wird ein Anschlag verübt, während er schwer verletzt im Krankenhaus liegt, wird sein Haus angezündet, ein Freund ermordet und seine Frau und sein Sohn entführt. Ein anonymer Anrufer kündet deren Ermordung an, falls Peter seine Familie suchen würde. Peter verschwindet nach Griechenland, in seiner Begleitung ist eine Kommissarin des BKA, sie will die nun bekannt gewordenen Morde in dem Fall lösen. Sie reisen von Griechenland illegal nach Italien ein und fahren nach Rom, um den Papst, der nun in Peters Augen der einzig Schuldige an all den Morden und an der Entführung Marlens ist, zur Rechenschaft zu ziehen.

Es gibt einen Hinweis auf den Aufenthalt der Entführten, Peter und seine Begleiterin finden sie in einem Kloster in Nähe von Rom. Bei der Befreiung wird die BKA-Beamtin getötet, Peter erschießt daraufhin den Mörder, es ist ein junger Priester!

In Rom sehen sie den Papst in einer Zwickmühle, zum einen will er den Frieden, zum anderen muss er sich dem Diktat einer geheimen Organisation der Kirche beugen, sie stecken hinter all den Morden. Bei einer Auseinandersetzung zwischen dem Papst und dem Führer der Organisation stirbt der Papst. Peter muss in Notwehr den Gegner töten.

Die Kirchenleute verschweigen den gewaltsamen Tod des Papstes und seines Gegenspielers.

Verstört, aber gesund, können Peter und Marlen den Vatikan verlassen und kehren nach Deutschland zurück.